CapeTown 2010
Helmut Kernder
H-Jürgen Rubin

 


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Naturfotografie

 

11.03.2010 Donnerstag


Der Tag begann wieder mit dem ausgezeichneten Frühstück auf der Terrasse. Die Marktstände wurden wieder aufgebaut, viele gingen zur Arbeit, Touristen schauten sich um und wurden mit kleinen Bussen abgeholt. Wir fuhren mit Antje zum Cape of good Hope. Wir waren  mit zwei englischen Ladys, einer Dame aus Irland und zwei finnischen jungen Frauen unterwegs. Durch den morgendlichen Berufsverkehr, an den Twelve Apostles vorbei, mit Fotostops erreichten wir den Hafen von Hout Bay Harbour.

Hafen von
Hout Bay
Harbour

 Hier hatten wir die Gelegenheit mit einem Boot zu einer Robbenkolonie zu fahren. Massentourismus nichts für uns. Wir liefen durch den Hafen mit seinen bunten Marktständen, vielfach nur für die Touristen. Die englischen Ladys fuhren zu der Robbeninsel. Im Hafenbecken schwammen etliche Robben. An einer Stelle des Marktes entdeckten wir einen alten Mann mit einer fetten Robbe. Er ließ sich gegen Trinkgeld fotografieren. Beide schauten wir uns das Spektakel an. Richtig fuchtig wurde der alte Mann und sein jugendlicher Begleiter wenn jemand ohne zu zahlen fotografieren wollte. Es kam noch schlimmer. Bei entsprechendem Trinkgeld durfte man sich auf die Robbe setzen und Sie mit einem Stück Hering füttern. Das ist Tierquälerei! Antje darauf angesprochen erzählte uns, dass schon versucht wurde die Robbe wieder auszuwildern. Es gelang nicht, die Robbe kehrte immer wieder zum gefüllten Fressnapf und zum alten Mann zurück. Der alte Mann verdient sich so seinen Lebensunterhalt und es wird heute geduldet. Weiter fuhren auf der M65, einer wundervollen Küstenstraße am Steilhang gelegen,

 

mit mehreren Fotostops zur Ostrich Straussenfarm. Dort wurde eine Kaffeepause bzw. Pinkelstopp eingelegt. Jürgen und ich gingen auf Fotopirsch, für Kaffe war keine Zeit. Die Straußenkinder waren ein schönes Fotomotiv. Warum hat denn nur ein Strauß im Gehege rote Füße, einen roten Schnabel und schwarz-weiße Federn? Es ist ein männlicher Strauß und er ist super geil. Je roter der Schnabel um so heißer ist dieser Vogel. Seine Aufgabe auf der Straußenfarm kann man erahnen. Die angebotenen Souvenirs waren exklusiv und teuer . Eine kleine Geldbörse kostete 100,00€.

Antje
unsere Reise-
leiterin

 Die Fahrt ging durch eine sanfte, karge Hügellandschaft in den Nationalpark des Cap of Hope. Wild lebende Strauße und Paviane waren rechts und links der Straße zu sehen.

 Je näher wir dem Cap kamen, um so mehr Wolken zogen auf. Mit einigen Serpentin ging es runter zum Atlantik und die Wolken waren weg. » 50 km vom Hotel entfernt hatten wir das Ziel Cap of Hope erreicht. Klippen, Wellen, Wind und Sonne ein wahrhaft beieindruckender Augenblick. Antje fotografierte uns hinter dem bekannten Schild, ein Standardfoto aller Kap-Besucher.

 

Zu schnell verging die Zeit und weiter ging es hoch zum Leuchtturm. Dort sollten wir mehr Zeit haben, um oben auf den Klippenspitzen zu laufen und zu fotografieren. Je höher wir kamen, um so dichter wurde die Wolkendecke. Die Wolken waren zu dicht, um den schmalen Fußweg zur Kapspitze zu laufen. Zwischen den Wolken konnten wir ab und zu mal den Atlantik sehen. Schade, auf das Wetter hatten wir nun mal keinen Einfluss. Wären wir doch den Fußweg vom Strand zum Leuchtturm gelaufen, na ja hinterher ist man immer schlauer. Kurz nach der Nationalparkgrenze wurde das Wetter wieder besser.  Zügig an freilebenden Pavianen und Straußen vorbei, fuhren wir zurück nach Kapstadt. Kleine verträumte Ortschaften und immer wieder im Sonnenschein der Atlantik. Unerwartet fragte uns Antje, ob wir auch selber Auto fahren würden? Klar, Ja antworteten alle. Dann achtet mal auf die nächsten Schilder! Die Schilder sind international, was soll schon sein? Stop, Bahnübergang, Halteverbot, Einbahnstraße und dann Achtung Pinguine! Wir waren am Boulders Beach. In der geschützten Atlantikbucht lebten Pinguine und Menschen friedlich nebeneinander. Fotostop, hoffentlich sehen wir Pinguine? An dem von einem Ranger bewachten Strand konnten wir den Pinguinen guten Tag sagen. Der Ranger sagte: „Bitte erschreckt die Tiere nicht, bewegt euch langsam und geht nicht zu nahe an die Nester, einige brüten schon“.

 

Die Tiere kannten den Touristenauflauf und stolzierten über Ihren Strand und wir mittendrin.

Antje erhielt plötzlich einen Anruf, dass Ihre Tochter von der Schule nicht von Ihrem Bruder abgeholt würde. Er war telefonisch nicht zu erreichen. Sie fragte uns, ob wir etwas dagegen hätten, Ihre Tochter abzuholen und nach Hause zu bringen. Es war nur ein kleiner Umweg und wir machten dann bei ihr zu Hause eine Kaffeepause. Keiner hatte etwas dagegen. Antje erzählte dann auch ein wenig von sich. Sie war eine überzeugte 1968gerin und es hatte sie 1994 nach Kapstadt verschlagen. Ihr damaliger Mann verunglückte tödlich im Straßenverkehr. Die älteste Tochter wurde kurz nach dem BWL Studium in Johannesburg ermordet. Der zweite Ehemann hat Sie verlassen und zahlte keinen Unterhalt. Jetzt ist er Rentner und ein Teil seiner Rente wird gepfändet. Von diesem Geld konnte sie sich jetzt das Reihenhaus mieten. Ihr Sohn ist 23 Jahre, hat die Schule beendet, darf aber keine Arbeit anfangen, da einige Papier bei der Stadtverwaltung nicht aufzufinden sind. Kurz bevor wir die Schule erreichten erhielt Antje den Anruf, dass der Sohn die Tochter jetzt abgeholt hat und schon zu Hause sei. Antje bestellte den Kaffee für uns. Nachdenklich ist schon die Tatsache, dass die Wohnsiedlungen nur durch hohe Mauern mit Elektrozäune bzw. Stacheldraht und durch Wachposten an gesicherten Schranken zugänglich sind. Sicherheit, Gefängnis, da leben wir in Deutschland doch freier. Beim Kaffeetrinken erzählten die jungen Damen aus Finnland, dass Sie nur auf einem Zwischenstop hier in Kapstadt waren. Ihr Reiseziel lag in Namibia, dort machten sie in einem Krankenhaus ein dreimonatiges medizinische Praktikum. Nach dem Kaffe fuhren wir an einem Township vorbei und Antje sagte, dass hier der Schulweg Ihrer Tochter entlang gehe. Eine beängstigende Wegstrecke. Wir wollten dort auch nicht laufen. Der letzt Stop des Tages war am Nationalen Botanischen Garten Kirstenbosch. Der Garten ist riesig und erinnert mich an die großen englischen Schlossgärten. Im dazugehörigen Giftshop kaufte ich für Mecky einige Blumensamen. Begeistert konnten wir dann noch einige schöne gestaltete Beete besichtigen. Der Botanische Garten liegt im Tal, umringt von den Twelve Apostles. Auf der Rückfahrt, wieder einmal mit Händen und Füßen, erfuhr ich, dass die englischen Ladys aus Kent kamen und Mitglieder im National Trust. Da war etwas Gemeinsames. So schnell ging auch dieser Ausflug zu Ende und wir waren wieder im Hotel. Erfrischen, erholen und gutes Essen auf der Hotelterrasse rundeten diesen eindrucksvollen Tag ab, heute war Bergfest und die erste Urlaubshälfte vorbei.


Reisebericht Seite 6


 

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Stand: 11.05.10